In der Pharmazie und Biotechnologie ist das unabhängige Familienunternehmen GEMÜ internationaler Technologieführer. Und auch in anderen Branchen meistern GEMÜ Ventile vielseitige Vorgaben: Je nach Einsatzzweck sind sie sehr präzise steuerbar, widerstehen chemisch aggressiven Stoffen oder lassen sich besonders leicht reinigen. Kombiniert mit weiteren Faktoren wie Anschlussart oder RFID-Chips zur Rückverfolgbarkeit wählen Kunden aus tausenden Produkten mit Millionen verschiedener Varianten.
In den bisherigen Prozessen war diese Vielfalt herausfordernd: Kunden befüllten nach bestem Wissen einen Anforderungsbogen zu Parametern wie Medium, Durchfluss, Anschlüssen und anderem. Um daraus eine konkrete Produktgruppe und passende Komponenten zu definieren, benötigten die zuständigen Vertriebsmitarbeitenden viel technisches Know-how und Produktionswissen. Ihre Produktvorauswahl musste in der Konstruktion dennoch auf Plausibilität und technische Machbarkeit geprüft werden.
Als digitale Unterstützung standen den Konstruktionsexperten vor allem Abfragen und „Formeln“ in Microsoft Access zur Verfügung – beispielsweise, um die endgültigen Maße zu ermitteln. Auch Solidworks kommt hier seit Jahren zum Einsatz, unter anderem, um 2D-Zeichnungen für die Kundenpräsentation zu erzeugen. 3D-Ansichten zur visuellen Produktkontrolle oder Simulation waren in Solidworks nicht möglich, die CAD-Daten ließen sich nur für die CNC-Fräsmaschinen der Produktion nutzen.
GEMÜ investiert konsequent in moderne Fertigungsmaschinen und baut seinen Maschinenpark entsprechend dem Unternehmenswachstum aus. Moderne Maschinen sind auf vollwertige Geometriedaten aus 3D-Modellen angewiesen. Damit war die Zeit reif für eine fortschrittliche und durchgängige Datennutzung – und eine Prozessautomatisierung, die Konstruktion und Vertrieb entlastet. Als etablierte Lösung zur Konstruktionsautomatisierung im Solidworks-Umfeld lag der Einsatz von Tacton Design Automation auf der Hand. Und auch die Tacton-Spezialisten der Lino GmbH waren den GEMÜ Verantwortlichen bereits ein Begriff.
Parallel zur Einführung der vollständig in Solidworks integrierten Design Automation und der gemeinsamen Erstellung des Regelwerks kümmerte sich Lino auch um die Schulung von Key-Usern. Sie sollten Tacton direkt im Produktivsystem einsetzen und schnell selbst erfahren, wie die Automatisierung ihnen wiederkehrende und zeitaufwendige Konstruktionsaufgaben abnimmt. Die Variantenkonfiguration erlebt dadurch einen enormen Schub: Der frühere Zeitaufwand zur Erstellung einzelner Bestandsprodukte wurde drastisch reduziert. Heute werden in der gleichen Zeit vier Produktmodelle fertiggestellt – inklusive aller Daten zur Fertigungssimulation.
Umsatzstarke Ventilmodelle wurden zudem zeitnah für den Vertrieb aufbereitet. Dazu implementierte Lino die Tacton Configurator-Lösung samt selbstentwickelter Add-ons. In der Kombination erhält der Vertrieb nicht nur aussagekräftige 3D-Modelle und Zeichnungen zur Präsentation beim Kunden, sondern obendrein eine regelbasierte Produktkonfiguration mit Preisfindung (CPQ).
Als Ergebnis haben sich die Antwortzeiten nach einer Kundenanfrage marginalisiert: Die Software klärt die technische Machbarkeit automatisiert, bei Konflikten bietet sie Lösungsvorschläge. Dadurch hat sich der Prozess bis zur Angebotserstellung massiv beschleunigt und Kunden erhalten schon nach wenigen Minuten eine verlässliche Antwort samt 3D-Modell und Zeichnung – anstatt Tage bis Wochen zu warten.
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